Für die Produktion einer E-Auto Batterie werden verschiedene Rohstoffe benötigt. Unter anderem Lithium. Doch wo findet die Förderung statt? Und welche Folgen hat der Lithiumabbau für die Umwelt? Die Antworten lesen Sie hier.
Lithiumabbau in Salzseen
Die weltweiten Lithiumreserven belaufen sich laut US Geological Survey (USGS) auf 14 Millionen Tonnen. Die größten Bestände dieses wertvollen Rohstoffes befinden sich zum einen in den Salzseen in der Grenzregion in Chile, Argentinien und Bolivien. Zum anderen gibt es bedeutende Vorkommen in Minen in Australien.
Doch wie gelingt der Lithiumabbau im Salzsee? Die Förderung der Lithiumsalze ist relativ einfach. Tief unter der trockenen Oberfläche liegt eine Wasserschicht mit einer hohen Salzkonzentration. Über Pumpen wird das Wasser zunächst an die Oberfläche gefördert. Dort verdunsten dann 95 % des Wassers. Anschließend wird das Lithium durch eine chemische Methode von den Restbeständen getrennt und weiter verschifft. Für diesen Prozess wird aber eine große Menge an Süßwasser aus der Region verbraucht, so DW online.
65 Milliarden Liter im Jahr
Jedes Jahr müssen enorme Wassermengen von der unterirdischen Sole an die Oberfläche gepumpt werden. Um genau zu sein: knapp 65 Milliarden Liter. Das sind unglaubliche 2.000 Liter Wasser pro Sekunde.
Allerdings kann die Natur diese gigantischen Wassermengen nicht mehr ausgleichen. Im Zeitraum von 2000 bis 2015 wurde viermal mehr Wasser abgepumpt als auf natürlichem Wege durch Regen- oder Schmelzwasser hinzugeführt wurde.
Geringerer Grundwasserspiegel durch Lithiumabbau
Die kontinuierliche Förderung von Lithium für Batterien von Elektroautos zieht weitere Probleme mit sich. Sowohl für die lokale Bevölkerung als auch für Pflanzen und Tiere.
Unter anderem sinkt der Grundwasserspiegel ab aufgrund des hohen Wasserverbrauches. Das hat zur Folge, dass Pflanzen absterben, weil nicht ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Die in der Region lebenden Andenflamingos sind ebenfalls vom Aussterben bedroht, so ZEIT Online. Der Lithiumabbau bedroht ihren natürlichen Lebensraum.
Förderung von Lithium unter extremen Bedingungen
Die Bevölkerung hat ebenfalls mit den Folgen des Lithiumabbaus zu kämpfen. Rund um die Salzseen leben oftmals einheimische Gruppen. Diese nutzen das Süßwasser hauptsächlich für den Anbau von Quinoa oder die Lamazucht. Durch die Förderung von Lithium droht eine noch knappere Wasserversorgung als es jetzt schon der Fall ist.
Auch die Arbeit beim Lithiumabbau ist körperlich extrem. Denn die Förderung findet in lebensfeindlichen Gebieten statt. Hier trifft eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit auf eine brennende Sonneneinstrahlung.
Lithiumabbau schon seit Jahrzehnten
Trotz Probleme für Umwelt und Bevölkerung darf nicht vergessen werden, dass die Lithium Förderung seit Jahrzehnten stattfindet. Lithium ist unter anderem ein wichtiger Bestandteil in der chemischen Industrie oder als Teil von Stahllegierungen.
Außerdem ist Lithium längst im alltäglichen Leben angekommen. Sei es in Smartphones, Laptops oder Tablets: Ohne den wertvollen Rohstoff wären diese Produkte kaum massentauglich. So wie auch die Elektroauto Batterie.
Lösungsansätze für Lithiumabbau
Schon seit geraumer Zeit werden neue Ideen für die Förderung von Lithium diskutiert. Ein Lösungsansatz ist, dass verdunstete Wasser sozusagen abzuschneiden und nutzbar zu machen. Der dafür benötigte Strom kann aus Photovoltaik-Anlagen gewonnen werden.
Ein anderer Schritt in die richtige Richtung ist deshalb der Aufbau eines funktionierenden Recycling Systems. Laut einer Studie vom Öko-Institut könnten in 2025 schon 10 % der Lithium- und Kobaltmenge aus dem Recycling stammen. 2030 sogar 40 %.